Zählwaage A&D HC-i: Option HC-OP-04i (Relaisausgang und RS-232)

Beschreibung der optionalen Schnittstellenkarte HC-OP-04i (RS-232 und potenzialfreie Schaltausgänge) der Zählwaage A&D HC-i.

Einbau Option HC-OP-04i

1. Schraube an der rechten Seite der Waage lösen und Abdeckung entfernen:
hc-op-04i-1

2. Freies Kabelende etwas aus Waage herausziehen (das andere Ende muss weiterhin fest im Einbaustecker in der Waage sitzen):
hc-op-04i-2

3. Kabel an Schnittstellenkarte HC-OP-04i einstecken:
hc-op-04i-3

4. Schnittstellenkarte vorsichtig in das Gehäuse der Waage schieben:
hc-op-04i-4

5. Schnittstellenkarte festschrauben:
hc-op-04i-5

Hinweis: Bei Bestellung zusammen mit einer Waage über unseren Online-Shop bauen wir die Schnittstellenkarte vor dem Versand ein und konfigurieren die Waage für Sie.

Konfiguration der Waage

Wichtig: Zur Ansteuerung der Schaltausgänge muss der Komparator im Menü der Waage aktiviert werden (Einstellung F-05-01):

0 – Komparator AUS (Standardeinstellung).
1 – Alle Werte vergleichen.
2 – Stabile Werte vergleichen.
3 – Alle Werte vergleichen, ausgenommen wenn nahe Null*.
4 – Stabile Werte vergleichen, ausgenommen wenn nahe Null*.
5 – Alle positiven Werte vergleichen, ausgenommen wenn nahe
Null*.
6-  Stabile positive Werte vergleichen, ausgenommen wenn
nahe Null*.
* „nahe NULL“ bedeutet zwischen -4d und +4d (d=Ziffernschritt des jeweiligen Waagen-Modells).

Weitere Informationen finden Sie im Handbuch (PDF) auf Seite 28 (PDF-Seite 29).

Danach können Sie die Grenzwerte und damit die Schaltpunkte wie folgt setzen:

  1. Drücken Sie die *-Taste (Stern).
  2. Im Stückgewicht-Display erscheint „Hi“. Geben Sie die Obergrenze des Toleranzbereichs ein (z.B. 105 Stück) und drücken Sie ENTER.
  3. Im Stückgewicht-Display erscheint „Lo“. Geben Sie die Untergrenze des Toleranzbereichs ein (z.B. 95 Stück) und drücken Sie ENTER.

Die Zählwaage schließt die 3 Relaisausgänge („LO“, „OK“ und „HI“) wie folgt anhand der eingegebenen Grenzwerte:

  • Bedingung für LO: Stückzahl < Untergrenze
  • Bedingung für OK: Obergrenze ≥ Stückzahl ≥ Untergrenze (mit den o.g. Werten wäre der OK-Schließer von 95 bis 105 Stück geschlossen).
  • Bedingung für HI: Stückzahl > Obergrenze

„LO“,“OK“ und „HI“ werden auch im Display angezeigt.

Hinweise:

  • Die Schaltpunkte sind nicht voneinander unabhängig. Es kann jeweils nur ein Relais geschlossen sein, da nur eine der o.g. Bedingungen erfüllt sein kann.
  • Falls OK nur bei einer exakten Stückzahl geschlossen werden soll, geben Sie diese Zahl als Ober- und Untergrenze ein.
  • Statt anhand der Stückzahl können Sie auch anhand des Gewichts schalten, wenn Sie die Einstellung F-05-02 auf „1“ setzen. Falls Sie die Zählfunktion gar nicht benötigen, könnten Sie auch eine Waage der A&D EK-i-Serie oder FS-i-Serie mit optionalem Relaisausgang einsetzen.

Schnittstellenbelegung

Schnittstellenkarte HC-OP-04i mit RS-232 und Relaisausgängen

  1. HI-Schließer (Relaisausgang)
  2. RxD (RS-232)
  3. TxD (RS-232)
  4. LO-Schließer (Relaisausgang)
  5. GND, Signalmasse (RS-232)
  6. OK-Schließer (Relaisausgang)
  7. DSR (RS-232)
  8. COM, gemeinsamer Relaiskontakt

Die Schnittstellenkarte verwendet OCMOS FET Festkörperrelais.
Maximale Spannungsfestigkeit: 50V DC
Maximaler Dauerstrom: 100mA
Maximaler Durchlasswiderstand (on-state resistance): 30Ω
Benötigter Stecker: DIN8 rund (liegt der Option HC-OP-04i bei).

Mechanische Zählwaage: Objekt des Monats im deutschen Technikmuseum

Eine mechanische Zählwaage aus den späten 1930er Jahren präsentiert das Deutsche Technikmuseum Berlin als Objekt des Monats August 2012 auf seiner Website.

Moderne elektronische Waagen lassen sich allenfalls anhand der 3 Displays (für Stückzahl, Gesamtgewicht und Stückgewicht) auf den ersten Blick als Zählwaage identifizieren. Die mechanische Zählwaage unterscheidet sich dagegen optisch weitaus deutlicher von normalen mechanischen Waagen. Das Funktionsprinzip ist mit der Dezimalwaage verwandt und wird in dem Artikel gut beschrieben:

Zählwaagen besitzen meist zwei Zählschalen, die oft an unterschiedlichen Waagebalken angebracht sind – jeweils eine Schale für 10-faches und eine Schale für 100-faches Verhältnis. Legt man also beispielsweise drei Schrauben in die eine Schale und sieben in die andere, so ist die Waage im Gleichgewicht, wenn in die Lastschale 370 Schrauben geschüttet wurden.

Viele digitale Zählwaagen verwenden heute noch bestimmte Referenz-Stückzahlen und verlangen typischerweise 5, 10, 25, 50 oder 100 Stück eines Wägeguts zur Berechnung des durchschnittlichen Stückgewichts (Referenzgewichts). Evtl. liegt der Ursprung dieser Werte in den oben genannten Verhältnissen der mechanischen Zählwaagen. Wer sich keine Referenzstückzahl vorgeben lassen möchte, kann diese bei jeder modernen Zählwaage auch frei wählen sowie – je nach Modell – ein bekanntes Referenzgewicht direkt eingeben.

Egal ob modern oder historisch: Beide Arten von Zählwaagen zählen nur richtig, wenn das Referenzgewicht stimmt. Produktionsbedingte Schwankungen des Stückgewichts können schnell zu erheblichen Fehlern führen: Würde man beispielsweise eine überdurchschnittlich schwere Schraube in die 100er-Schale der mechanischen Zählwaage legen, wäre die zum Erreichen des Gleichgewichts benötigte Anzahl an durchschnittlichen Schrauben viel zu hoch.

Bei Verwendung einer digitalen Zählwaage wird aus dem gleichen Grund empfohlen, das Referenzgewicht anhand einer möglichst großen Referenzstückzahl zu bestimmen. Da durch die Anschaffung einer Zählwaage aber das Zählen von Hand vermieden werden soll, verfügen fortschrittliche Zählwaagen über eine Funktion zur automatischen Verbesserung der Zählgenauigkeit. Hierbei wird die Stückzahl ohne zu zählen schrittweise erhöht und das durchschnittliche Stückgewicht mit jedem Schritt korrigiert. Eine ausführlichere Beschreibung dieser Methode finden Sie in unserem Wägetechnik-Glossar). Die Zählgenauigkeit spricht demnach für digitale Zählwaagen, auch wenn diese nicht so schön anzusehen sind.

Ampelwaage HC-i: neue Fotos der Signalleuchte

Mit der 3-farbigen LED-Signalleuchte wird die Zählwaage A&D HC-i zur „Ampelwaage“:

Die verschiedenen Farben zeigen dem Benutzer deutlich an, wann die voreingestellte Stückzahl erreicht wurde (orange = zu wenig, grün = OK, rot = zu viel). Mit diesen eindeutigen Signalen ermöglicht die Ampelwaage schnellere Zählvorgänge und senkt die Gefahr von Ablesefehlern. Zudem wird der Einsatz in Bereichen möglich, in denen eine normale Zählwaage nicht benutzerfreundlich genug wäre (z.B. in einer Behindertenwerkstatt).

In unserem Shop finden Sie nun eine neue Animation in hoher Auflösung, welche die 3 Farben der Signalleuchte zeigt.

Übrigens: Sie können die Signalleuchte auch mit anderen Waagen von A&D kombinieren und diese in eine Ampelwaage verwandeln, so  z.B.  die FG-KAL Plattformwaage oder die FG-KBM Tischwaage.